Donnerstag, 16. April 2015

Meine Sammlung an Hilfsmitteln

Heute zeige ich Euch meine in 10 Jahren angesammelten Hilfs- und Trainingsmittel.


1. Mein Fieberglasstab

Mein Fieberglasstab ist rot, circa 160 cm lang und wiegt nicht mal 1 Kilogramm. An den Enden sind schwarze Hartgummistücke und in der Mitte ist eine Verdickung, um den Stab zu greifen.
Der Stab ist zur Kräftigung des Oberkörpers und der Arme da. Man versucht ihn, mit ausgestreckten Armen vor sich zu halten und ihn in Schwingungen zu versetzen. Man kann das von 10 Minuten bis zu einer halben Stunde trainieren, wenn es klappt. Ich bin gerade so an den 10 Minuten dran.
Man spürt es in den Armen und eigentlich im gesamten Oberkörper.
Das Gerät habe ich bei der Physiotherapie gesehen und gleich bestellt.



2. Mein Motomed

Mein erstes Trainingsmittel war das Motomed. Es handelt sich um eine Art Hometrainer, das dafür da ist, die Gelenke der Arme und Beine beweglich zu halten. Man bewegt entweder die Arme oder die Beine.
Die Beine sind in eine Art Schale gelegt und festgemacht.Jetzt kann man sich entscheiden, ob man die Beine passiv durchbewegen lässt, angetrieben von einem Motor oder aktiv mit Hilfe des Motors. Komplett alleine geht da nicht.
Die Arme sind an zwei Griffen festgemacht oder umgreifen diese. Diese kann man wieder mit Hilfe des Motors bewegen lassen oder allein bewegen.
Ich benutze es jeden Tag ca. 40 Minuten für die Beine und ungefähr 20 Minuten für die Arme, denn die gehen schon gut alleine.




3. Mein Expander

Mit diesem Gerät kann man zum Beispiel seine Brustmuskeln und Unterarme trainieren. Es besteht aus beweglichen Eisenteilen, in der Mitte geformt wie eine Feder. Die äußeren Griffe sind überzogen mit weichem Schaumstoff, damit man auch greifen kann. Die beiden Griffe versucht man so nah wie möglich aneinander zu bekommen und das so oft wie möglich. Das kann man eigentlich machen, wie man möchte. Vor dem Körper, über dem Körper, seitlich am Körper-egal!!

Gleiches gilt für die unteren Extremitäten.










4. Der "Vibrator"-als Therapiegerät!!!

Dieser biegsame, blaue, vibrierende Schlauch dient mir zum Auflockern des Schleims in den Lungenflügeln, der sich leider immer wieder ansammelt. Durch das Benutzen des Schlauches fällte es mir leichter, dieses Sputum abzuhusten.
Ich lege es zum Beispiel beim Motomed-fahren um die Hüften und da vibriert er circa eine halbe Stunde. Man kann ihn auch im Bett beim Fernsehen auf das Brustbein legen. Der gewünschte Effekt tritt leider oft erst nach ein paar Stunden oder erst am nächsten Tag oder gar nicht ein. Je nachdem, ob man sehr verschleimt ist.
Aber er ist sehr hilfreich für Menschen, die Probleme haben, allein zu husten.

 

5. Meine Gewichte für die Hände

Das sind meine Gewichte für die Handmuskeln. Diese wiegen ca. 500 Gramm. Sie sind umgeben von festem Schaumstoff und haben eine Schlaufe, damit sie nicht entgleiten.
Was ich damit erreichen will, kann sich jeder vorstellen: meine Hände kräftigen.


6. Der Expander für die Finger

Diesen Expander hatte ich schon vor meiner sogenannten "Grippe". Der ist allein für die Fingerkräftigung da. Ich hatte mal zwei, aber einer ist verschwunden, irgendwo in unserem Haus. Man drückt ihn mehrmals zusammen sooft man will und kann.
Er ist immer noch oder wieder  sehr hilfreich fürs Greifen. Ich hab ihn vor zig Jahren im Sportgeschäft erworben.


7. Meine "Tina"- der Turner

Das ist eigentlich ein sogenannter Drehteller. Ich bin nicht ganz 2 Meter groß und ca. 80 kg schwer. Wenn ich nach dem Aufstehen an der Bettkante sitze, dann hilft mir jemand, meine Füße auf die markierten Stelle des Tellers zu setzen. Dann ziehe ich mich in den Stand hoch,die Knie berühren das schwarze Polster. Wenn ich mich hochgezogen habe in den geraden Stand, dann könnte mich jeder problemlos drehen, selbst ein kleines Kind. Am besten dreht man mich in Richtung Rollstuhl oder Duschstuhl, damit ich mich dort hineinsetzen kann. Ohne diesen Turner bräuchte ich eine kleine Armee von Pflegekräften, um mich in den Rollstuhl zu kriegen.


8. Meine Airtac-Schienen für die Sprunggelenke

Diese sind nur für die Sprunggelenke (die an den Füßen). Die orange gefärbte Schlaufe ganz unten kommt unter die Hacke. Links und rechts am Sprunggelenk werden die beiden Schienen mit Klettband fixiert. Dadurch kann man nicht ohne Weiteres aus Versehen umknicken. Selbstverständlich gibt es davon zwei, also für jedes Bein eine. Eigentlich trage ich die immer, nur heute gerade nicht.
Die Schienen sind aus einer Art biegsame Plastik, überzogen mit weichem Stoff. Sie sind ganz leicht. Diese gibt es rezeptfrei in Sanitätshäusern in verschiedenen Größen, je nachdem wie lang man ist.

9. Meine Lauforthesen

Also, aha, das sind  sogenannte Orthesen oder auch Innenschuhe genannt. Sie sind sehr fest, fast wie ein Skischuh (Abfahrt). Um in die Schuhe reinzukommen, muss man sie am Schaft aufbiegen und das ist für manche ziemlich schwer. Darin kann sich der Fuß nicht mehr frei bewegen (wie er will). Sprich sie kippen nicht mehr nach außen, wie es meine Füße immer noch machen, obwohl ich schon operiert wurde. Den Fuß kann man aber noch anheben und abrollen und somit laufen. Darüber kommen noch hohe Orthesenschuhe. 
Ich benutze sie beim Steh-, und Lauftraining, weil so zum Sitzen sind sie zu fest.

Was bald folgen wir:

10. Das Kommunikationsgerät (Talker)

Dieser sogenannte Talker hat mir geholfen, als ich noch meine Trachealkanüle hatte. Damals konnte ich ja noch nicht sprechen, bzw. war es nicht zu verstehen. Schreiben ging auch  nicht, weil meine Feinmotorik noch geschlafen hat. Dieser Talker war schnell einsatzbereit. Man konnte einzelne Wörter oder Sätze über eine Tastatur, ähnlich wie die vom PC, eingeben. Die Schrift war auf einem Display sichtbar und man konnte auf einen bestimmten Knopf drücken und den Talker sprechen lassen.



11. Der Balance-Trainer

Das ist kein normales Stehpult. Dieser Balancetrainer kann sich in alle Richtungen bewegen. Das heißt, nach vorne, nach hinten, nach links, rechts- einfach überall hin. Nur nach oben nicht.Unten sind die Füße vorn angegurtet und hinten eingegrenzt. Die Knie werden nur stabilisiert, das Becken wird von einem Gurt gehalten, mit dem man in den Stand gezogen wird. Hinter dem Gurt wird eine Stange befestigt, sobald man steht, so dass man nicht abhauen kann.Bis dahin ist alles, wie bei einem normalen Stehpult. 
Der Balancetrainer hat zusätzlich Gelenke, die man einstellen kann, je nachdem, wie groß die Bewegungen sein sollen. Diese Einstellung sollte man nicht selbst ändern, sondern von einem Fachmann (Sanitätsfirma) ändern lassen. 
Wenn man sicher im Balancetrainer steht, kann man ihn durch gezielte Gewichtsverlagerung in Bewegung bringen.
Effekte: man verliert die Angst vor dem Fallen, man stärkt alle Muskeln des Körpers, die man zum Gleichgewicht halten braucht und bahnt die ersten Schritte an (hoffentlich).
Das macht man,je nachdem wie viel Zeit man hat, möglichst täglich 20-30 min. Nur nicht übertreiben, sondern langsam steigern.