Freitag, 21. November 2014

Kanülenvergangenheit

Darf ich vorstellen: Meine "heiß geliebte" blockbare Trachealkanüle!



Um sowas in den Hals, sprich in die Luftröhre eingesetzt zu kriegen, braucht man schon eine ordentliche Schluckstörung. Diese hatte ich vor 9 Jahren.
Diese Kanüle kann man im Hals aufpumpen, um zu verhindern, dass Speichel in die Luftröhre kommt. Zudem wird die Atemluft noch gefiltert, d.h. im Umkehrschluss, dass man damit auch nicht sprechen kann, was extrem Scheiße war.
Das hieß, ich konnte mich verbal überhaupt nicht artikulieren, sondern nur mit Gesten und Zeichen.

Spachtherapeutin: Eines Tages stand ich vor John. Er hatte eine Kanüle im Hals, die ich ziemlich schnell mal entblockte. Ich beobachtete, ob sich nun der Kehlkopf motivieren ließ, einmal zu schlucken- doch nichts geschah. Sämtliche Stimulationsversuche scheiterten.
So kam die Blockung wieder und ich unterhielt mich lange mit seiner Mutter.

John: "Hallo, ich bin hier!, Bitte ins Gespräch mit einbeziehen! Es geht schließlich um mich! Ich will sprechen!!! Und dann auch noch schlucken!!!"

Aber genau andersherum kam es!
Nach ca. 1/2 Jahr war die Therapie so weit, dass ich für ca. 30 Minuten entblockt werden konnte und einen Sprechaufsatz tolerierte. Doch auch damit konnte ich nicht sprechen, weil meine Stimmlippen und die Zunge noch gelähmt waren. Und so bekam ich mein Kommunikationsgerät, so dass ich mich zumindest  schriftlich äußern konnte.

Mein erster Satz war vermutlich: Verdammt- warum ich?


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